Kastanienseitling Körnerbrut

Merkmale

Der Kastanienseitling ähnelt sehr stark dem verwandten Austernseitling, wie bei diesem erscheinen die Fruchtkörper in dichten Büscheln am Substrat, wobei die Fruchtkörper des Lungenseitling kleiner und zarter als die Austernseitlings sind. Der Stiel ist kurz, bis rudimentär, die Lamellen laufen weit am Stiel herab, wobei sie sich maschenartig vernetzen. Die Oberseite der Lungenseitlinge ist heller gefärbt als beim Austernseitling, die Farbe reicht von cremeweiß bis hell beige, manchmal grau bis bräunlich. Er hat auch gerne ein Mamor Muster. Mikroskopisch zeigt der Lungenseitling dickwandige Zellen der Lamellentrama und eine Huthautstärke von 40–50 µm (Austernseitling 90–120 µm). Im Gegensatz zum Austernseitling riecht der Lungenseitling im frischen Zustand süßlich und nussig.

Anleitung für den Anbau auf Holzstämmen oder Strohballen

Sie benötigen

Für Holz: Frisch geschnittene Stämme von Laubbäumen, Körnerbrut, Plastikfolie oder großen Plastiksack. Für Stroh: Strohballen, Körnerbrut, Pflanzeisen oder Eisenstange

Substratwahl

Für den Anbau auf Holz benötigen Sie frisch geschnittene Stämme von Laubbäumen mit einem Durchmesser von 10 bis 100 cm. Für den Sommerseitling Pilz eignen sich optimal Buche, Ahorn, Eiche, Birke, Erle und Obsthölzer. Die Stämme sollten maximal drei Wochen alt sein, da diese sonst zu trocken werden oder Schimmelpilze enthalten können. Werden die Stämme im Winter geschlagen, sollten diese erst für 24 Stunden unter Wasser getaucht werden. Für den Anbau auf Stroh eignet sich optimal Weizenstroh in Ballenform mit den Massen von ca. 80x40x40 cm. Das Stroh sollte möglichst frisch sein, gut riechen und schöne gold-gelbe Färbung haben. Tauchen Sie den Strohballen für mindestens 24 Stunden unter Wasser und lassen Sie ihn vor der Impfung noch ein paar Stunden ausrinnen.

Impfung

Für Holz: Schneiden Sie mit einer Motorsäge 3 bis 4 versetzte „Doppel-Schnitte“ bis zur Hälfte vom Durchmesser in die Baumstämme. Drücken Sie vorsichtig die Körnerbrut in die Schlitze und verschließen Sie diese mit einem Klebeband. Mit einem Liter Körnerbrut können Sie 3 bis 4 mit einem Durchmesser von 10 bis 15cm und einer Länge von 1m beimpfen. Für Stroh: Machen Sie mit einem Pflanzeisen oder einer Eisenstange ca. 3 Löcher auf jeder Seite und stopfen Sie eine kleine Handvoll in jedes Loch und verschließen Sie dieses durch einen sanften Tritt. 

Brutzeit und Reifung

Für Holz: Wickeln Sie die Baumstämme mit Plastikfolie ein oder stellen Sie diese in einen Sack. Für die folgende Brutzeit werden die Baumstämme im Dunkeln für 14 bis 16 Tage bei 20 bis 22°C gelagert. Zur anschließenden Reifung lagert man die Stämme bei 11 bis 22°C. Auf den Stämmen wird je nach Holzart und Holzgröße nach 3 bis 6 Monaten weißes Myzel sichtbar. Für Stroh: Platzieren Sie den beimpfen Ballen an einem feuchten und schattigen Ort und decken Sie diesen für 3 Wochen mit einer Plastikfolie ab.

Fruchtbildung

Für Holz: Stellen Sie die Holzstämme im Freien, vor direkter Sonneneinstrahlung und Wind geschützt, auf. In feuchten Perioden, wenn die Temperaturen zwischen 11 bis 28°C liegen, werden Pilze spontan erscheinen; dies kann 3 bis 5 mal pro Jahr passieren und sich für bis zu 5 Jahre lang wiederholen bis der Stamm zerfällt. Für Stroh: Entfernen Sie die Plastikfolie und halten Sie den Strohballen feucht. Nach ca. 4 Wochen sollten sich die ersten Fruchtkörper bilden und sich alle 3 bis 4 Wochen wiederholen. Nach 12 bis 18 Monaten ist der Ballen verbraucht und kann anschliessend kompostiert und als Dünger verwendet werden. 

Hinweis zu Temperaturangaben: Abweichungen von wenigen Grad Celsius spielen im Hobbyanbau keine wesentliche Rolle.

Lateinischer Name: Pleurotus pulmonarius